Generationen von Festmacherbooten:
1. Generation (Arbeitsboote z.B. Blankeneser Tuckerboote)
Die ersten Holzruderboote wurden etwa ab den 1920/30er Jahren nachträglich mit etwa 15 PS leistenden Motoren bestückt. Jedoch machten diese ersten Motorboote nur vorwärtsfahrt, was zu nicht wenigen Unfällen führte. Das verbesserte sich aber mit der Einführung von Wendegetrieben, diese eine Vorwärts- und Rückwärtsfahrt der Boote ermöglichten. Als nun benötigte Steuereinheit setzte man, bis auf einige Ausnahmen naturgemäß auf vertrautes, auf die robuste und effiziente Pinnen Steuerung. Diese Art der Steuerung hat den Vorteil, dass sie direkt einwirkt und so ein sicheres Manövrieren auf engsten Raum ermöglicht. Einige wenige Holzboote wurden im Hamburger Hafen noch bis in die 1950er Jahre eingesetzt.
2. Generation Offene Stahlschiffe ab 1960
Erste Boote die ausschließlich zum Festmachen konstruiert wurden. Mit anfänglichen Längen von 6,00 bis 7,00 Meter wuchsen die ersten genieteten Stahlboote mit der Zeit an Größe weiter an. Diese neue Festmacherboot Generation wartete mit 50 PS Dieselmotoren auf. Der Rumpf war außerdem für eisbedeckte Gewässer konzipiert und verfügte über eine Eisverstärkung. Ein typischer Vertreter dieser Generation ist die „Erna Hellm III“.
3. Generation Offene Stahlschiffe ab 1967 mit Unterteilung in Segmente
Da immer wieder Festmacherboote sanken und die Anforderungen an die Motorleistung stieg, baute man ab ca. 1967 Boote, die durch Schotten in Segmente unterteilt waren und eine Leistung von über 100 PS hatten. Ein Beispiel für diesen Bootstyp ist die „Steg Ut“. Einer der letzten offenen Festmacher mit Pinnen Steuerung.
4. Generation Geschlossene Festmacherboote (ab 1975)
Durch höhere Anforderungen an die Arbeitssicherheit und um die Besatzungen besser gegen Witterungseinflüsse zu schützen, wurden die Festmacherboote Mitte der 70er Jahre mit Kabinen ausgerüstet. Auch wurde der Freibord erhöht. Häufig wurden bestehende Festmacher entsprechend nachgerüstet. Aufgrund der Kabine war eine Pinnen Steuerung nicht mehr möglich und die Boote wurden mit einer Radsteuerung versehen. Ein Beispiel für diesen Bootstyp ist die „Wilhelm“ der Fa. Kohlenberg in Harburg.
5. Generation (ab 1985)
Immer größere Schiffe und Vorschriften zur Arbeitssicherheit erforderten eine neue Konstruktion der Festmacherboote. Die Boote erhielten eine geräumige Kabine und waren durch sehr hohen Freibord sehr sicher. Die Motorleistung stieg auf bis zu 300 PS. Diese Boote sind auch heute noch häufig im Einsatz und prägen mit ihrer auffälligen orangenen Farbgebung das Bild des Hafens. Ein typischer Vertreter dieser Generation ist die „Boxer“
6. Generation
ab ca. 2010 wurde die Konstruktion der Festmacher immer mehr auf den Vorgang des Festmachens optimiert. Auch wurden erstmalig ökologische Anforderungen bezüglich des Dieselausstoßes berücksichtigt. Der auf der Behrens Werft in Finkenwerder im Frühjahr 2016 gebaute modernste Festmacher in Hamburg, die „Lütt Deern“, ist hierfür ein Beispiel.
Außerdem entstanden, nicht nur in Hamburg, Pontonboote die zum Festmachen genutzt wurden. Diese sind, außer im Hamburger Hafen, auch am Nord Ostseekanal im Bereich der Schleusen Brunsbüttel und Kiel zu finden. Ein Beispiel hierfür sind die s.g. Makker Boote der Fa. Schramm in Brunsbüttel, die in ähnlicher Form auch in Hamburg eingesetzt werden.